Schreiben M. Plancks vom 27. Juli 1925 an die Akademien in München, Göttingen, Heidelberg und Leipzig über die Teilnahme an der 200-Jahrfeier in Leningrad und die geplante Reiseroute

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Berlin, 27. Juli 1925

Hochverehrter Hr. Kollege!

Die Reise der deutschen Delegirten zu der Jubiläumsfeier der russischen Akademie der Wissenschaften ist durch das bekannte kürzlich in Moskau gegen deutsche Studirende gefällte Todesurteil neuerdings in Frage gestellt worden. Sobald ich etwas entscheidendes darüber in Erfahrung bringe, werde ich nicht verfehlen, Sie davon sofort in Kenntnis zu setzen. Einstweilen dürfte es sich aber doch empfehlen, an dem Plane festzuhalten und die notwendigen Vorbereitungen zur Reise zu treffen.
Mein Mitdelegirter Hr. Lüders wird voraussichtlich über Norwegen und Schweden reisen. Ich selber denke, von meiner Frau begleitet, den Seeweg zu nehmen und am Mittwoch den 2. Sept. Nachm. 4 Uhr mit dem finnischen Dampfer Ariadne bis Reval zu fahren (Ankunft dortselbst Freitag den 4. Sept. Vorm. 9 Uhr). Von Reval geht die Eisenbahn Nachmittags 5 Uhr weiter und erreicht Leningrad am Sonnabend den 5. Vorm. 11 Uhr 15 Min.

In ausgezeichneter Hochachtung
Der Vorsitzende Sekretar
P.

An den Herrn Präsidenten der bayr. Akad. d. Wiss.
  "     "      " Vorsitzenden Sekretär der Göttinger Ges. d. Wiss.
  "     "      " Geschäftsführenden Sekr. der Heidelberger Akad. d. Wiss.
  "     "      " Vorsitzenden Sekr. der Leipziger Akad. d. Wiss.
Quelle
Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Bestand Preußische Akademie der Wissenschaften, II-XIII-12, Bl. 148
egh. Konzept von M. Planck