Schreiben M. Plancks vom 19. März 1939 an den kommissarischen Präsidenten Th. Vahlen zu den Motiven seines Rundschreibens an die ordentlichen Mitglieder

zum Inhaltsverzeichnis

vorheriges | nächstes Dokument

Text

94r

94v
 blättern PDFWord
19.3.1939

Sehr geehrter Herr Präsident!

Ihr Schreiben vom 17. des Monats habe ich empfangen und bin sehr erfreut darüber, daß Sie in der Lage sind, eine Erklärung abzugeben, nach welcher das Vorschlagsrecht der Akademie für die Ernennung des Präsidenten nicht gefährdet erscheint.
Wenn Sie Ihre Befremdung darüber äußern, daß ich das in dieser Angelegenheit an Sie gerichtete Ansuchen gleichzeitig allen ordentlichen Mitgliedern der Akademie zur Kenntnis gebracht habe, so bitte ich Sie, den Umstand in Rechnung zu stellen, daß die von Ihnen befürchtete Beunruhigung bei einer Anzahl von Mitgliedern der Akademie aus mancherlei Gründen tatsächlich bereits eingetreten war und zu mehrfachen Erörterungen, auch in einer Akademiesitzung, Anlaß gegeben hat. Gerade sie bildete die unmittelbare Veranlassung zu jenem Schritt, der naturgemäß zunächst an Sie zu richten war. Aus dem nämlichen Anlaß hielt ich es nicht nur für erlaubt, sondern für geboten, gleichzeitig auch den übrigen Akademiemitgliedern davon Mitteilung zu machen und damit zugleich einen Beleg dafür zu liefern, daß die vormaligen Sekretare, welche seinerzeit im Interesse einer baldigen Genehmigung des unveränderten Satzungsentwurfs dem Herrn Minister ihre Aemter aus freien Stücken zur Verfügung stellten, auch jetzt noch auf diesen Punkt ihre besondere Aufmerksamkeit richten.
Da Sie den Inhalt Ihres Schreibens allen ordentlichen Mitgliedern der Akademie mitgeteilt haben, so bin ich dadurch dankenswerter Weise der Verpflichtung enthoben, dies meinerseits zu tun.

Heil Hitler!
M. Planck
Quelle
Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Bestand Preußische Akademie der Wissenschaften, II-I-13, Bl. 94
behändigte Reinschrift, egh.