Berichtskonzept M. Plancks an den Reichserziehungsminister zum Ergebnis der Fragebogenaktion

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An den Herrn Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung

Im Nachgang zu dem Bericht vom 15. Dezember 1938 –Nr.2025/38- wegen der reichsangehörigen jüdischen oder jüdisch versippten Mitglieder der Akademie wird noch das Folgende hinzugefügt.
Das korrespondirende Mitglied Hr. Erhard L o m m a t z s c h in Frankfurt a.M. hat die Erklärung abgegeben, daß der Großvater mütterlicherseits seiner Ehefrau einer israelitischen Familie entstammt. In diesem Zusammenhang darf die Akademie auf die von ihr ausgesprochene dringende Bitte hinweisen, daß in der Frage der Ausschließung jüdisch versippter Mitglieder bei der Akademie nicht nach schärferen Grundsätzen verfahren werden möge, als sie bei den Hochschulen zur Anwendung kommen.
Schließlich folgt ein Verzeichnis derjenigen reichsangehörigen Mitglieder der Akademie, welche auf die an sie ergangene Anfrage, ob sie jüdische Mischlinge oder jüdisch versippt sind, bisher keine Erklärung abgegeben haben.

Auswärtige Mitglieder
Hr.Richard W i l l s t ä t t e r in München
"Erwin S c h r ö d i n g e r in Graz
Korrespondierende Mitglieder
Hr.David H i l b e r t in Göttingen
"Hans S p e m a n n in Freiburg i.Br.
"Heinrich W i e l a n d in München
"Erich B r a n d e n b u r g in Leipzig
"Albert E h r h a r d in Kehl (Baden)
"Eduard S c h w a r t z in München
"Wladimir K ö p p e n in Graz

Der Vorsitzende Sekretar Pl.
Quelle
Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Bestand Preußische Akademie der Wissenschaften, II-III-113, Bl. 26
egh. Konzept von M. Planck
mit Zusätzen des kommissarischen Verwaltungsdirektors H. Scheel. Der Bericht wurde am 23. Dezember 1938 abgesandt.